Mehr Pflanzen ins Büro: Grün unterstützt bei der Arbeit

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Das Büro neu zu dekorieren kann dabei helfen, besser und konzentrierter zu arbeiten. So das Ergebnis einer Studie norwegischer Wissenschaftler: Getestet wurde die Gedächtnisleistung von Studenten unter verschiedenen räumlichen Bedingungen.

Zimmerpflanzen wie Baumfreund und Bogenhanf, Efeu und Einblatt, Aloe und Drachenbaum bringen nicht nur ein Stück Natur und Schönheit in die gute Stube. Sie halten uns auch Gifte vom Leib, die aus Farben, Pressholz, Kunststoffen und Klebstoffen ausdünsten: Mehr als ein Dutzend der rund 350 bei uns erhältlichen Zimmerpflanzen ist auch in der Lage, organische giftige Verbindungen wie Aceton, Benzol, Chloroform und Formaldehyd zu binden und in harmlose Stoffe umzuwandeln.

Diese Tatsache ist seit gut einem Vierteljahrhundert bekannt. Damals stellte die US-Raumfahrtbehörde NASA fest, dass sich in ihrer bemannten Raumstation Skylab III mehr als 300 organische und teilweise recht giftige Stoffe bildeten. Damals wurde auch nachgewiesen, dass Pflanzen solche Stoffe ganz einfach schlucken können. Es blieb jedoch lange ungeklärt, wie viele Pflanzen man in einen Raum stellen muss, damit Gifte weitgehend absorbiert werden.
An der Technischen Universität in Sydney in Australien wurden Studien gemacht, die staunen lassen: „Es stimmt nicht, dass man einen ganzen Regenwald braucht“, entkräftet Prof. Margaret Burchett die Argumente von Spöttern, die immer behauptet haben, dass die Entgiftung durch Pflanzen in Büros und Wohnräumen nur minimal sei. Die australische Wissenschaftlerin hat nachgewiesen, dass Zimmerpflanzen wie Einblatt oder Kentiapalmen in geschlossenen Kammern von der Größe eines Aquariums sämtliche Schadstoffe innerhalb von 24 Stunden entfernten.

Auch in Büroräumen leisten solche Pflanzen Erstaunliches. Die Pflanzen beginnen bei einer bestimmten Belastung der Raumluft durch flüchtige organische Verbindungen (VOC), diese Gifte zu absorbieren. Dann aber erfolgt eine Reduzierung der Schadstoffbelastung von 50 bis 70 Prozent innerhalb kürzester Zeit. Es gab dabei keinen Unterschied zwischen klimatisierten und nicht klimatisierten Räumen. Giftige organische Verbindungen in Innenräumen können mehr als lästig werden. In hoher Konzentration können sie Augen und Schleimhautreizungen, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindel, Erschöpfung, Störungen der Konzentrationsfähigkeit und sogar Störungen der Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen auslösen.

Ein Drachenbaum, ein Topf mit Einblatt oder eine imposante Keniapalme können also möglicherweise durchaus mal eine Kopfschmerztablette ersetzen. Die Pflanzen leiden jedenfalls nicht durch die Umweltgifte, die sie schlucken. Wissenschaftler des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF) bei München haben herausgefunden, dass die Pflanzen mit Hilfe eines Eiweißstoffes in ihren Blättern Gifte wie Formaldehyd in harmlose Naturstoffe wie Eiweißbausteine und Zucker umwandeln. Weil das ähnlich geschieht wie die Entgiftung in der menschlichen Leber werden pflanzliche Entgiftungssysteme neuerdings auch als „grüne Leber“ bezeichnet.

In Kooperation mit obx-medizin direkt.